Antiphospholipid-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung
Praxis-Depesche 11/2010
APS – von der Kunst, möglichst früh Verdacht zu schöpfen
Experten aus den Niederlanden haben Ratschläge für die Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Antiphospholipid-Syndroms erarbeitet. Unbehandelt kann es zu dauerhafter Behinderung, schwerer mütterlicher oder perinataler Morbidität und zum Tod führen – hier die Warnzeichen.
Praxisfazit
Auf Antiphospholipid-AK testen:
bei Thrombosen
arterielle Thrombose unter 50 Jahren
nicht provozierte venöse Thrombose unter 50
wiederkehrende Thrombose
Thrombose an ungewöhnlicher Stelle
Patienten mit arteriellen plus venösen Thrombose-Ereignissen
jeder Patient mit thrombotischer Mikroangiopathie unbekannter Ätiologie
geburtshilfliche Manifestationen
eine oder mehrere unerklärte Fehlgeburten nach SSW 10
unerklärte schwere intrauterine Wachstumsrestriktion
frühe oder schwere Präeklampsie
drei oder mehr Spontanaborte vor SSW 10
Patienten mit SLE
initial, Test wiederholen vor Schwangerschaft, OPs, Transplantation, Einsatz östrogenhaltiger Medikation sowie bei neuen neurologischen, vaskulären oder geburtshilflichen Ereignissen
Auf APS (als Differenzialdiagnose) deuten außerdem hin:
Red Flags: unerklärte TVT oder Lungenembolie unter 50, Apoplex und TIA unter 50,
Präeklampsie mit schwerer Thrombopenie, Herzklappenerkrankung kombiniert mit anderen der aufgeführten Symptome
Yellow Flags: Livedo reticularis, Raynaud-Phänomen, unerklärte anhaltende Thrombopenie, unerklärte wiederholte Frühaborte