STARLET-Projekt

Praxis-Depesche 3/2001

Arbeitsplatz-Hypertonie ist häufig

Bei psychischer Belastung im Beruf kann der Blutdruck am Arbeitsplatz wesentlich höher sein als in der Freizeit. Eine "Arbeitsplatz-Hypertonie" wird bei der Blutdruckmessung in der Arztpraxis nicht erkannt. Das einzige Instrument, um sie aufzuspüren, ist eine 24-h-Blutdruckmessung.

Jeder fünfte Bundesbürger entwickelt bei beruflichem Stress einen dauerhaften Bluthochdruck mit einem erheblichen kardiovaskulären Risiko. Um das aus Einzelbeobachtungen bekannte Phänomen der Arbeitsplatz-Hypertonie bei Praxis-Normotonie zu untersuchen, wurde das STARLET-Projekt gestartet. STARLET steht für "Stressbedingte Hypertonie am Arbeitsplatz - Langzeituntersuchung mit Eprosartan". Dabei werden über 5200 Berufstätige im Alter von 35 bis 60 Jahren, die bei routinemäßigen betriebs- bzw. hausärztlichen Untersuchungen nach einer 24-h-Blutdruckmessung an einem Arbeitstag erfasst wurden, über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet. Man erhofft sich daraus genauere Informationen über die Häufigkeit der stressbedingten Hypertonie am Arbeitsplatz, über die Prognose in fünf Jahren und differentialtherapeutische Empfehlungen. Die ersten Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass der Anteil der Hypertoniker mit 55% in der Altersgruppe weit über den Erwartungen lag. Fast 70% der Hypertoniker wurden nicht antihypertensiv behandelt. Weniger als 5% der behandelten Hypertoniker sind normoton eingestellt. Personen, die Arbeitsstress empfanden, hatten signifikant höhere Blutdruckwerte am Arbeitsplatz, waren aber relativ oft unbehandelt.

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