Bei anfälligen Kindern können Computerspiele kardiale Arrhythmien auslösen. Diese potenziell tödlichen Komplikationen sind zwar selten, dennoch sollte nach einer auftretenden Synkope eine gründliche Untersuchung erfolgen. Bei Kindern mit proarrhythmischen Erkrankungen können v. a. Kriegsspiele Herzrhythmusstörungen triggern. Darauf macht eine aktuelle Beobachtungsstudie aufmerksam.
Insgesamt wurden die Fälle von 22 Patient:innen zwischen sieben und 16 Jahren (14 % weiblich) erfasst, bei welchen Herzrhythmusstörungen während des Computerspielens vermutet oder nachgewiesen worden waren. Die Symptome umfassten Palpitationen und/oder Schmerzen im Brustkorb, Präsynkopen und Synkopen. Vier Patient:innen (18 %) verstarben an einem plötzlichen Herztod und sechs Patient:innen (27 %) wurden nach einem Herzstillstand wiederbelebt.
Riskant für herzkranke Kinder
19 der 22 Kinder und Jugendlichen (86 %) hatten eine proarrythmische Erkrankung, die bei sieben Patient:innen bereits vor der Videospiel-induzierten Arrhythmie diagnostiziert worden war. Von den 19 Patient:innen mit proarrhythmischer Diagnose litten zehn (46 %) an Katecholamingetriggerter polymorpher ventrikulärer Tachykardie und vier Patient:innen (18 %) hatten ein Long-QT-Syndrom. Außerdem gab es zwei Fälle (9 %) von idiopathischem Kammerflimmern und einen Fall (5 %) von koronarer Ischämie wegen eines zu spät diagnostizierten Kawasaki-Syndroms. Bei zwei Patient:innen (9 %) war nach der Geburt ein herzchirurgischer Eingriff durchgeführt worden.
Kriegsspiele sorgen für gefährlich viel Aufregung
Bei acht von 13 Spielen, zu denen Informationen zur Art des Spiels vorlagen, handelte es sich um Kriegsspiele. Der aktuelle Spielstatus war bei sieben Patient:innen bekannt: Sechs Proband:innen hatten soeben einen Gewinn oder Verlust im Spielverlauf verzeichnet; einer der Sechs führte vor Aufregung Luftsprünge aus. Ein weiterer Proband stritt sich während der auftretenden Herzrhythmusstörungen mit einem Geschwisterteil um den Controller.
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