Diabetes

Praxis-Depesche 5/2019

ASS und kardiovaskuläre Prävention

Ein Diabetes erhöht bekanntlich die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre Erkrankungen. ASS reduziert zwar das Risiko okklusiver vaskulärer Erkrankungen, erhöht jedoch das Risiko für Blutungen. Die Studie ASCEND wägte beide Risiken ab.

In der Studie wurden 15.480 Diabetiker ohne Anzeichen einer kardiovaskulären Erkrankung (CVD) mit tgl. entweder 100 mg ASS oder Placebo behandelt. Während des rund siebenjährigen Follow-up wurden in der ASS-Gruppe signifikant weniger schwere vaskuläre Ereignisse vermerkt als in der Kontrollgruppe (8,5 vs. 9,6 %; p = 0,01). Unter ASS bestand aber auch ein signifikant höheres Risiko für schwere Blutungen (4,1 vs. 3,2 %; p = 0,003). Die meisten erfolgten gastrointestinal (41,3 %), an den Augen (21,1 %), intrakraniell (17,2 %) oder in anderen Körperregionen (20,4 %). Fatale Blutungen oder hämorrhagische Schlaganfälle traten in beiden Gruppen mit gleicher Häufigkeit auf (0,2 % und 0,3 %, entsprechend). Es bestand zudem kein signifikanter Unterschied in der Rate des Nachweises gastrointestinaler Tumore (2 % jeweils) oder anderer Krebsarten (11,6 % in der ASS-Gruppe vs. 11,5 % in der Placebogruppe) während des Beobachtungszeitraumes von ca. sieben Jahren. Somit wurde der absolute Nutzen von ASS auch bei Diabetikern durch die mit der Einnahme verbundene Blutungsgefahr (Anstieg von 29%) aufgewogen. GH
Quelle:

ASCEND Study Collaborative Group: Effects of aspirin for primary ... N Engl J Med 2018; 379(16): 1529-39

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