Atopische Dermatitis

Arzt-Depesche 2/2020

Atopische Dermatitis bei Jugendlichen

Seit August 2019 kann Dupilumab auch bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis eingesetzt werden. Der monoklonale Antikörper sorgt für eine rasche und anhaltende Verbesserung von Juckreiz und Hautsymptomatik und steigert die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen.
Etwa 15 bis 19 % der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland leiden an einer atopischen Dermatitis (AD). Je ausgeprägter die Erkrankung ist, umso stärker belastet sie den betroffffenen Jugendlichen sowie seine gesamte Familie. Aktuelle Daten zeigen, dass eine AD auch zu einer Persönlichkeitsveränderung führen und mit Depressionen und Suizidgedanken einhergehen kann. Einen wichtigen Anteil daran hat Prof. Dr. Thomas Werfel, Hannover, zufolge die juckreizbedingte Schlaflflosigkeit.
Basis der Zulassungserweiterung von Dupilumab im Hinblick auf die Behandlung von Jugendlichen ab 12 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer AD, die für eine systemische Therapie in Betracht kommen, waren die positiven Ergebnisse der AD-ADOL-Studie: 251 Jugendliche, die mit topischen Therapien nicht ausreichend kontrolliert war, wurden randomisiert mit Dupilumab oder Placebo jeweils zusätzlich zu einer topischen Basistherapie behandelt. Nach 16 Wochen erreichten 42 % der mit Dupilumab behandelten Jugendlichen eine 75%ige Reduktion des EASI (Eczema Area and Severity Index)-Scores, unter Placebo waren es etwa 8 % (p < 0,001). Besonders erfreulich war außerdem ein rascher und signififikanter Rückgang des Juckreizes unter Dupilumab (p < 0,001). Der Rückgang der Symptomatik unter Dupilumab übersetzte sich außerdem in eine verbesserte gesundheitsbezogene Lebensqualität der Jugendlichen.
Die Verträglichkeit von Dupilumab war im Allgemeinen gut und mit den Ergebnissen aus den Studien mit Erwachsenen vergleichbar. MW
Quelle: Meet the Expert: „Die unterschätzte Krankheitslast atopischer Dermatitis bei jungen Betroffenen“ im Rahmen des Kongresses Dermatologie KOMPAKT & PRAXISNAH, Dresden, 7. 2. 2020

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