In die Multicenter-Studie im Non-inferiority- Design flossen die Daten aus dem norwegischen Register für Wirbelsäulenchirurgie ein. Überprüft wurde die Hypothese, dass zwölf Monate nach dem Eingriff die klinischen Ergebnisse der Mikrodekompression ebenso gut ausfallen wie die der zusätzlichen instrumentierten Fusion. Von September 2007 bis Dezember 2015 wurden 1.376 Patienten in 35 norwegischen orthopädischen und neurochirurgischen Abteilungen wegen einer lumbalen Spinalkanalstenose mit degenerativer Spondylolisthesis ohne Skoliose operiert. Nach Propensity- Score-Matching wurden 570 Patienten (413 [72 %] weiblich; mittleres Alter 64,7 Jahre) für den Vergleich berücksichtigt, 285 für die Mikrodekompression (205 [72 %] weiblich, mittleres Alter 64,6 Jahre) und 285 für die Dekompression mit instrumentierter Fusion (208 [73 %] weiblich; mittleres Alter 64,8 Jahre). Prüfparameter war der Oswestry Disability Index (ODI), ein validiertes funktionales Maß für Schmerzen im unteren Rücken. Gezielt wurden zwei Körperfunktionen (Schmerz, Schlaf) und acht Aktivitäten (persönliche Körperpflege, Heben, Gehen, Sitzen, Stehen, Sexualleben, gesellschaftliche Aktivitäten, Reisen) erfragt.
In der Gruppe der alleinigen Mikrodekompression verbesserte sich der ODI bei 150 von 219 Patienten (68 %) um mindestens 30 %. In der Gruppe der zusätzlichen instrumentierten Fusion waren es 155 von 215 Patienten (72 %). Dieser Non-inferiority-Nachweis für die alleinige Dekompression war klinisch bedeutsam. Für die alleinige Mikrodekompression sprechen die kürzere Operationsdauer (durchschnittlich 89 vs. 180 Minuten; p < 0,001) und der kürzere Krankenhausaufenthalt (im Mittel 2,5 vs. 6,4 Tage; p < 0,001). GS