In die Studie eingeschlossen wurden 3.090 Personen (18 bis 69 Jahre), die zwischen April 2020 und November 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und mindestens zwei Wochen zuvor die zweite Impfung erhalten hatten. Sie wurden 1:1 nach soziodemographischen Faktoren und Zeitpunkt der Infektion gematcht mit Kontrollpersonen, die zum Zeitpunkt der Infektion alle ungeimpft waren.
98,9 % der doppelt Geimpften infizierten sich nach dem 17.5.2021, als die Delta- Variante SARS-CoV-2 vorherrschend war, 99,7 % der ungeimpften Kontrollpatienten hatten sich zuvor infiziert. 294 (9,5 %) und 452 (14,6 %) der ungeimpften Proband:innen berichteten über Long-COVID-Symptome, und 5,5 respektive 8,7 % von ihnen fühlten sich durch die Symptome in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Das adjustierte Risikoverhältnis (adjusted Odds Ratio, aOR) für das Auftreten von Long-COVID-Symptomen (basierend auf subjektiven Patientenangaben) betrug 0,59 (95 %-KI 0,5 - 0,69 %), die aOR für aktivitätseinschränkende Symptome 0,59 (95 %-KI 0,48 - 0,73). Die Ergebnisse waren dabei nicht signifikant abhängig vom Zeitpunkt der Infektion und auch nicht von der Art des eingesetzten Impfstoffs (Vektor- oder mRNA-Impfstoff).
Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine SARS-CoV-2-Impfung das Risiko für Long-COVID reduzieren kann. Da die Studie bisher aber noch nicht den üblichen Peer-Review-Prozess durchlaufen hat, sollten die Ergebnisse jedoch mit Vorsicht interpretiert werden. MR