Bei vielen Patienten mit leichtem, anhaltendem Asthma ist der Prozentsatz der Eosinophilen (EOS) im Sputum weniger als 2 %. Bekannt ist, dass die Sputum-Eosinophilie das Ansprechen auf die Glukokortikoidtherapie vorhersagt: Patienten mit einem niedrigen Sputum-Eosinophilenspiegel oder einem niedrigen Niveau der Typ-2-Atemwegsentzündung profitieren nicht von einer Glukokortikoidtherapie. Ist die Standardbehandlung mit Mometason in dieser Population möglicherweise nicht wirksam?
In einer 42-wöchigen, doppelblinden Crossover-Studie wurden 295 Patienten entweder mit Mometason, Tiotropium oder Placebo behandelt und anhand ihres eosinophilen Sputumspiegels (< 2 % oder ≥ 2 %) kategorisiert. Primärer Endpunkt der Studie war das Ansprechen auf Mometason im Vergleich zu Placebo oder Tiotropium. Das Ergebnis: 73 % der Patienten wiesen einen eosinophilen Sputumspiegel von weniger als 2 % auf, bei 67 % dieser Patienten war das Ansprechen auf Placebo entweder so gut oder sogar besser als auf Mometason.
Die Gabe von inhalativen Glukokortikoiden wird für fast alle Patienten mit persistierendem Asthma empfohlen, da man der Meinung ist, dass Atemwegsentzündungen bei Asthma allgegenwärtig sind und, wenn sie nicht behandelt werden, zu einem Remodeling der Atemwege führen. Patienten mit einer niedrigen Entzündung der Atemwege vom Typ 2 zeigen zumeist kein gutes Ansprechen auf inhalative Glukokortikoide. Die vorliegenden Studienergebnisse erweitern laut der Autoren diese Beobachtungen auf eine relativ große Gruppe von gut charakterisierten Patienten mit mildem Asthma, die einen persistenten eosinophilen Sputumspiegel von weniger als 2 % aufweisen.
Die gewonnenen Ergebnisse lassen die Frage aufkommen, ob bestehende Behandlungsrichtlinien für Patienten mit mildem, persistierendem Asthma, für die es keine Hinweise auf eine Typ-2-Entzündung gibt, neu bewertet werden sollten. VW