Aktuelle Erkenntnisse führen zu der Forderung, früh mit einer zielorientierten Diabetestherapie zu beginnen und die Sollwerte dauerhaft zu halten, damit mikro- und makrovaskuläre Komplikationen vermieden werden. Mit einem modernen Basalinsulin-Analogon kann man dies bei verringerter Hypoglykämie-Gefahr erreichen.
Die „basale Hyperglykämie“ macht unabhängig vom HbA1c vor Beginn einer Insulintherapie den größten Teil der gesamten Hyperglykämie-Phasen aus, erläuterte Prof. Petra-Maria Schumm-Draeger, München, auf einer Pressekonferenz in Berlin. Durch Gabe eines Basalinsulins lässt sich der Beitrag deutlich reduzieren. In einer entsprechenden Studie (M. Riddle et al., 2010) wurde mit Insulin glargin der Nüchtern-Blutzucker effektiver gesenkt als mit NPH-Insulin, bei weniger Hypoglykämien.
NPH-Insulin birgt ein erhöhtes Risiko für nächtliche und schwere Hypoglykämien, im Gegensatz zu Basalinsulin-Analoga mit flachem Wirkungsverlauf. In einem direkten Vergleich von Insulin glargin, Insulindetemir und NPH-Insulin bei Typ-2-Diabetikern (F. Porcellati et al., 2010) waren die beiden Analoga NPH hinsichtlich der nächtlichen und der Nüchtern-Blutzuckerwerte überlegen; am Nachmittag war Detemir jedoch weniger wirksam als Glargin.
Im Hinblick auf das kardiovaskuläre Risiko ist der Befund interessant, dass bei Patienten mit KHK und beginnendem Typ-2-Diabetes die Gabe von Insulin glargin zu einer Reduktion der Intima-Media-Dicke führte, Metformin hingegen nicht (H. von Bibra et al., 2010).
<
Lesen Sie den ganzen Artikel