Von 29 monogamen Paaren, die miteinander ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten und 25 Personen, die sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen schützten, wurden Blutproben gewonnen. Die mononukleären Blutzellen der zu untersuchenden Personen wurden mit Leukozyten ihrer Partner aktiviert. Die aktivierten T4-Zellen wurden in vitro mit Teilen des HIV-Genoms inkubiert. Die Zellen der Frauen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, reagierten am stärksten gegen HIV. Bei ihren männlichen Partnern wurde ein korrespondierendes Ergebnis nur unter stärkerer Stimulation gefunden. Bei den Personen, die mit Kondomen verhüteten, war die Immunantwort gegen HIV deutlich geringer ausgeprägt. - Die Autoren hoffen, durch diese Erkenntnisse neue Wege in Therapie und Prävention der HIV-Infektion zu eröffnen. Die Ergebnisse sollen aber nicht so verstanden werden, dass man sich beim Geschlechtsverkehr nicht durch Kondome schützen soll. (CF)
HIV-Abwehr
Praxis-Depesche 19/2004
Auf der Suche nach Immunisierungs-Methoden
Ungeschützter Geschlechtsverkehr löst eine Immunantwort an den Schleimhäuten gegenüber HLA-Epitopen des Partners aus. Britische Immunologen haben die These aufgestellt, dass durch regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehr zweier nicht-infizierter Partner die HIV-Abwehr effektiver funktioniert.
Quelle: Peters, B: Effect of heterosexual intercourse on mucosal alloimmunisation and resistance to HIV-1 infection, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 518-524