Behandlung von SLE

Praxis-Depesche 15/2000

Auf Steroid-Allergie achten!

Fieber und Leukopenie sind wichtige Anzeichen für das Wiederausbrechen von systemischem Lupus erythematodes (SLE). Eine allergische Reaktion gegen die eingesetzten Medikamente kann jedoch die gleichen Symptome hervorrufen. Das verdeutlicht der folgende Fall.

Bei einer 29-jährigen Frau wurde 1986 SLE diagnostiziert. Elf Jahre später traten nach einer Erkältung Fieber und ein Schmetterlings-Erythem auf. Damit verbunden waren hohe Titer an antinukleären und Anti-DNA-Antikörpern sowie ein erhöhtes Komplement. Infolgedessen wurde die Patientin in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Patientin erhielt unterschiedliche Dosen der Kortikosteroide Prednisolon und Methylprednisolon. Sie entwickelte unter dieser Behandlung wiederholt Fieber und starke Leukopenie, die Antikörperwerte blieben erhöht. Trotz der zusätzlichen Therapie mit Immunadsorption und Ciclosporin dauerte das Fieber an und die Leukozytenzahl nahm weiter ab. Prednisolon und Methylprednisolon wurden durch Paramethason ersetzt. Daraufhin normalisierten sich Körpertemperatur und Leukozytenzahl. Auf Grund des Krankheitsverlaufes und eines Lymphozyten-Stimulations-Tests wurde vermutet, dass die Patientin gegen die Substanzen Prednisolon und Methylprednisolon allergisch reagierte. Fieber tritt häufig in Verbindung mit Kortikosteroiden auf, Leukopenie ist hingegen ein seltener Nebeneffekt.

Quelle: Maeshima, E: Fever and leucopenia with steroids, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 355 (2000), Seiten: 198

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