Gastrointest. Cancer, Barcelona 2007

Praxis-Depesche 21/2007

Aus für Antikörper-Kombi - EGFR-Blocker in First-line - Erfolg beim Pankreaskarzinom

Der Weltkongress in Barcelona diente vielen Teilnehmern zur Vertiefung ihrer ASCO-Erkenntnisse – mit Fokussierung auf gastrointestinale Neubildungen. Aber auch bislang unveröffentlichte und überraschende Daten wurden präsentiert.
Praxisfazit
EGFR- und VEGF-Hemmer-Kombination beim mCRC gescheitert

Zwei Antikörper sind einer zu viel

Dieses Jahr wurden in Barcelona die Ergebnisse einer geplanten Zwischenauswertung der PACCE-Studie (Panitumumab Advanced Colorectal Cancer Evaluation) vorgestellt. Es wurde untersucht, ob Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom (mCRC) von der Hinzunahme eines zweiten Antikörpers zur Standard-Chemotherapie plus Bevacizumab profitieren. Die Gruppen erhielten entweder eine Oxaliplatin- oder eine Irinotecan-basierte Chemotherapie, kombiniert mit Bevacizumab und zusätzlich randomisiert den neuen EGFR-Hemmer Panitumumab (Ox + Bev ± Pan; Iri + Bev ± Pan). Verblindet wurde die Studie wegen der bekannten Haut-Nebenwirkungen des EGFR-Hemmers nicht. In die Kombination des VEGF-Blockers mit dem EGFR-Hemmer hatte man nach vielversprechenden präklinischen Daten große Hoffnungen gesetzt.

Zwischenauswertung und Stopp!

Die Daten der Interimsanalyse, die geplant nach der Hälfte der benötigten Ereignisse im Sinne der Endpunkte (etwa 231 Fälle von Tod oder Krankheitsprogression) durchgeführt wurde, waren enttäuschend: Die Ansprechraten der Patienten, die Ox + Bev mit oder ohne Pan erhielten, unterschieden sich nicht. Pan-Patienten konnten sich zwar häufiger potenziell kurativen Resektionen unterziehen (7% vs. 3%), aber der primäre Studienendpunkt „progressionsfreies Überleben“ war in der Pan-Gruppe signifikant schlechter als bei Patienten, die den zweiten Antikörper nicht erhielten: 8,8 vs. 10,5 Monate. Innerhalb von 48 Stunden wurde der Panitumumab-Arm geschlossen; die Datenerhebung allerdings lief weiter. Ungeplant wurden daraufhin noch Zahlen zum Gesamtüberleben (OS) analysiert. Es zeigte sich, dass das OS im Pan-Arm auf 18,6 Monate verkürzt war, während es im Kontroll-Arm noch nicht erreicht war.

Auch die Betrachtung der Nebenwirkungen warf ein unvorteilhaftes Bild auf die Kombination mit Panitumumab. Es bestand ein deutlich erhöhtes Risiko für Grad-4-Nebenwirkungen (28% vs. 18%), die Patienten litten häufiger unter Diarrhöen, Dehydratation, Infektionen und Lungenembolien.

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