Larynxkarzinom

Praxis-Depesche 8-9/2019

Ausreichender Selenspiegel bessert Überlebenschancen bei Kehlkopfkrebs

Nachdem gezeigt werden konnte, dass ein geringer Selenspiegel mit einem erhöhten Risiko für Kehlkopfkrebs assoziiert ist, wurde nun untersucht, ob auch ein Einfluss auf die Überlebensrate von Patienten mit Kehlkopfkrebs nachweisbar ist.
In die prospektive Studie waren 296 Patienten mit Kehlkopfkrebs eingeschlossen. Alle Teilnehmer stammten aus Szczecin, einer Region in Polen mit niedrigem Selengehalt im Boden. Bei 81 % der Patienten erfolgte ein operativer Eingriff, 55 % erhielten Bestrahlung und 12 % Chemotherapie.
Der zum Zeitpunkt der Diagnose gemessene Selen-Serumspiegel lag im Mittel bei 58,6 μg/l. Eine Unterteilung der Höhe des Selen-Serumspiegels in Quartile zeigte, dass die Fünfjahres-Überlebensrate in der höchsten Quartile (> 66,8 μg/l) mit 82 % höher lag als die in der niedrigsten Quartile (< 50μg/l) mit 28,6 %. Dabei wurde anhand einer nach Alter und Geschlecht angepassten Analyse ein siebenfach erhöhtes Sterberisiko für die niedrigste Selen-Quartile ermittelt im Vergleich zur höchsten. In der multivariaten Analyse zeigte sich eine dreifache Risikosteigerung.
Somit ist ein geringer Selen-Serumspiegel zum Zeitpunkt der Diagnose und vor Beginn der Therapie mit einem erhöhten Sterberisiko bei Patienten mit Kehlkopfkrebs verbunden. Die Autoren schlussfolgern, dass ein Selen-Spiegel über 70 μg/L vorteilhaft für eine Therapie bei Kehlkopfkrebs ist. Da der Selen-Serumspiegel zwischen verschiedenen geographischen Regionen jedoch stark variiert, sollten diese Ergebnisse nicht verallgemeinert werden, da sie möglicherweise für Regionen mit hohem Selengehalt nicht repräsentativ sind. GH
Quelle: Lubi´nski J et al.: Serum selenium levels and the risk of progression of laryngeal cancer. PLoS One 2018; 13(3): e0194469
ICD-Codes: C32.9
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