Anopheles-Mücken im Gepäck

Praxis-Depesche 12/2002

"Baggage-Malaria" - ungewöhnliche Ansteckung

Eine 67-jährige Frau wurde mit einem lakunaren Hirninfarkt in eine Klinik in Darmstadt aufgenommen. Eine Woche später wurde sie entlassen. In der folgenden Woche setzte plötzlich hohes Fieber ein; zwei Tage später wurde sie erneut stationär aufgenommen. Bei V. a. Infektion der Gallenwege wurden Antibiotika gegeben. Der Zustand der Patientin verschlechterte sich im Laufe der nächsten Tage dramatisch, so dass eine Sepsis mit Verbrauchskoagulopathie vermutet wurde. Im weiteren Verlauf kam es zu Niereninsuffizienz; die Patientin musste intubiert und beatmet werden. Am neunten Tag wurde im Blut die Diagnose einer Malaria tropica gestellt. Man leitete die Therapie mit Mefloquin, Chinin und Doxycyclin ein. Die Behandlung war rasch erfolgreich. Dennoch kam es zu einem schweren Multiorganversagen. Nach 160 Tagen im Krankenhaus, davon 135 auf der Intensivstation, konnte die Patientin in eine Reha-Klinik verlegt werden. Bei der Ursachenforschung fand man heraus, dass sich Anopheles-Mücken wohl im Gepäck eines erkrankten Kenia-Touristen befunden hatten. Dieser hatte sie offenbar in die Klinik eingeschleppt, in der sich auch die Patientin zur Behandlung ihres Hirninfarktes aufgehalten hatte.

Eine 67-jährige Frau wurde mit einem lakunaren Hirninfarkt in eine Klinik in Darmstadt aufgenommen. Eine Woche später wurde sie entlassen. In der folgenden Woche setzte plötzlich hohes Fieber ein; zwei Tage später wurde sie erneut stationär aufgenommen. Bei V. a. Infektion der Gallenwege wurden Antibiotika gegeben. Der Zustand der Patientin verschlechterte sich im Laufe der nächsten Tage dramatisch, so dass eine Sepsis mit Verbrauchskoagulopathie vermutet wurde. Im weiteren Verlauf kam es zu Niereninsuffizienz; die Patientin musste intubiert und beatmet werden. Am neunten Tag wurde im Blut die Diagnose einer Malaria tropica gestellt. Man leitete die Therapie mit Mefloquin, Chinin und Doxycyclin ein. Die Behandlung war rasch erfolgreich. Dennoch kam es zu einem schweren Multiorganversagen. Nach 160 Tagen im Krankenhaus, davon 135 auf der Intensivstation, konnte die Patientin in eine Reha-Klinik verlegt werden. Bei der Ursachenforschung fand man heraus, dass sich Anopheles-Mücken wohl im Gepäck eines erkrankten Kenia-Touristen befunden hatten. Dieser hatte sie offenbar in die Klinik eingeschleppt, in der sich auch die Patientin zur Behandlung ihres Hirninfarktes aufgehalten hatte.

Quelle: Praetorius, F: Acute renal failure after an unusual mode of infection with falciparum malaria ("baggage malaria"), Zeitschrift: NEPHROLOGY, DIALYSIS, TRANSPLANTATION, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 628-630

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