Die Doppelballon-Endoskopie (DBE) macht den Dünndarm endoskopisch erreichbar. Mit dem 2,8 mm weiten Arbeitskanal sind auch Polypektomien, Fremdkörperentfernungen, Ballondilatationen und Argonlaser-Anwendungen möglich.
Mit dem flexible DBE wird der Dünndarm auf einen im Duodenum oder Ileum platzierten Führungstubus aufgefädelt und antero- bzw. retrograd erreicht.
In Wiesbaden wurden über einen Zeitraum von drei Jahren 635 DBE an 353 Patienten durchgeführt und in 40% therapeutisch interveniert. Außerhalb der Erreichbarkeit eines Push-Endoskops lagen 69% der angiodysplastischen Veränderungen, 56% der Strikturen und ein Drittel der endoskopisch entfernbaren Polypen. Die Komplikationsrate bei Polypenabtragung mit Blutung oder Perforation lag bei ca. 11%, die der schweren Komplikationen bei 3,4%. Bauchschmerzen traten in 5% auf, bei Verwendung von CO2-Gas sinkt diese Rate deutlich.
Patienten mit dem klassisch nur im Dünndarm auftretenden Peutz-Jeghers-Syndrom können dank DBE wiederholte Laparotomien erspart werden. Mit steigender Anwendung der Kapsel-Endoskopie wird auch die Zahl der Kapselretentionen steigen, wo eine Entfernung per DBE die OP ersetzt. Um pankreatikobiliäre Untersuchungen nach z. B. Hepatojenunostomie mit Y-Roux-Anastomose durchzuführen, ist DBE wohl das beste Werkzeug.
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