Die ersten Banken machen schon wieder Gewinne; die globale kardiovaskuläre Krise hingegen spitzt sich weiter zu. Das muss man aus drei Erhebungen (EUROASPIRE I, II und III) folgern, deren Ergebnisse kürzlich miteinander verglichen wurden (Kotseva K et al., Lancet 373, 2009, 924-940). Es handelte sich um Querschnittsstudien mit Teilnehmern in acht europäischen Ländern, die in den Zeitspannen 1995/96, 1999/2000 und 2006/07 durchgeführt wurden. Im zeitlichen Verlauf muss man feststellen, dass das Rauchen nicht ab- und bei jüngeren Frauen zugenommen hat, dass die Prävalenz der Adipositas von 25% über 33% auf 38% gestiegen ist, dass die Häufigkeit erhöhter Cholesterinwerte zwar von 95% über 77% auf 46% zurückging, aber immer noch hoch ist und dass die Rate unzureichend eingestellter Blutdruckwerte mit 58%, 58% und 61% weiterhin unbefriedigend ist.
Das Problem Rauchen ist außerhalb Europas noch kritischer. In Entwicklungs- und Schwellenländern nimmt es besonders stark zu, und das wird zu einer Epidemie kardiovaskulärer Erkrankungen führen. Die Adipositas-Epidemie ist im Westen ungebrochen. Man versteht zwar besser, wie Übergewicht zu Hochdruck führt – offenbar sind zentrale melanokortinerge Pfade involviert, wie J. R. Greenfield et al. zeigten (NEJM 360, 2009, 44-52) – , aber am Abspecken mit ganz konventionellen Methoden führt kein Weg vorbei.
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