Von Asthma bis Lymphom

Praxis-Depesche 9/2011

Befund Eosinophilie: oft transitorisch, manchmal bösartig

Zwei Hämatologinnen eines Lehrkrankenhauses der Universität Cambridge behandeln das Thema unter der Rubrik „Rational Testing“. Hier werden „updates“ zum besten Einsatz von Schlüsseltests bei der initialen Untersuchung häufiger oder wichtiger klinischer Erscheinungsbilder geboten. Die Autorinnen erörtern drei Gruppen von Eosinophilie-Ursachen.
Praxisfazit
Erste Untersuchungen (Primärversorgung)
erneutes Blutbild und Blutausstrich (in ein bis
zwei Wochen), um festzustellen, ob die Eosi-
nophilie persistiert
Entzündungsmarker (BSG, CRP oder beides)
Immunglobuline incl. IgE
Autoantikörper: nukleäre, ENA (extractable
nuclear antigen), DNA-Antikörper, Rheuma-
faktor, ANCA (anti-neutrophil cytoplasmic an-
tibodies)
Thorax-Röntgen
Bei Fernreise-Anamnese Untersuchung von
frischem Stuhl (dreimal) zur Testung auf Eier,
Zysten und Parasiten; Strongyloides-Serologie
sowie für das Reisegebiet relevante Serologie

Bei ihrem Beispiel-Patienten mit Hus­ten und Fatigue fand sich eine isolierte Erhöhung der eosinophilen Granulozyten (Normalbereich 100 bis 600/µl), die im Blutausstrich normal erschienen (im Befundbericht wurde eine reaktive Ursache favorisiert, Wiederholung und Ursachensuche empfohlen).

Bei Eosinophilie (nach Autoren-Erfahrung in 1 bis 1,5% der Blutbilder im UK) werden drei Kategorien unterschieden: reaktive (nicht-klonale oder sekundäre) Störungen, klonale (primäre) Störungen des Knochenmarks und das hypereosinophile Syndrom, das für weniger als 1% der Befunde verantwortlich ist.

Für die erste Kategorie gilt, dass die häufigsten mit Eosinophilie assoziierten Prob­leme Infektionen sind (v. a. mit Parasiten: Schistosomiasis, Hakenwürmer, Giardia, Filaria, Strongyloides), Arzneimittel (wie Sulfonamide, Penicilline, Carbamazepin), Al­lergie und Hypersensitivitäts-Erkrankungen (wie Asthma, akute Urtikaria und atopische Dermatitis). Sie machen über 95% der Fälle aus. Seltenere reaktive Ursachen sind Churg-Strauss-Syndrom, Kollagenosen, Autoimmun­erkrankungen und andere Infektionen (u. a. mit Bakterien oder Pilzen).

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