Zur Klärung dieser Frage wertete man die Daten von über 77 000 Männern unter 50 Jahren, die sich einer Ösophagogastroduodenoskopie und Koloskopie zur generellen Vorsoge unterzogen hatten, aus. Probanden mit IDA hatten signifikant häufiger auch ein Kolonkarzinom oder villöse Adenome (0,8% versus 0,0% bzw. 0,8% versus 0,4%). Auch chronisch- entzündliche Darmerkrankungen waren bei IDA-Patienten häufiger (2,3% versus 0,4%). Für fortgeschrittene kolorektale Neoplasien stellte sich immerhin noch ein Trend zum häufigeren Auftreten bei IDA heraus. Die Prävalenz von unteren GI-Läsionen inklusive fortgeschrittener Karzinome und IBD war bei Personen mit IDA höher, bezüglich Läsionen im oberen GI-Trakt galt das nur für das Ulcus ventriculi. Asymptomatische Männer unter 50 Jahren mit IDA sollte man zur Gastroskopie und auf jeden Fall auch zur Koloskopie schicken. Die Daten entstammten zwar einer umschriebenen asiatischen Kohorte, bestätigten aber im Wesentlichen andere Studien aus dem europäischen Raum. CB
Junge asymptomatische Männer
Praxis-Depesche 1-2/2018
Bei Eisenmangel immer zur Koloskopie
Eine Eisenmangelanämie (IDA, iron deficiency anemia) gilt als „Red-flag-Symptom“. Wie sollte man mit jungen Männern (Alter <50 Jahre) mit IDA diagnostisch weiter verfahren?
Quelle:
Kim NH et al.: Shoul asymptomatic young men with iron deficiency anemia necessarily undergo endoscopy? Korean J Intern Med 2018; Epub Jan 5; doi: 10.3904/kjim.2016.421