Praxis-Depesche 19/2006

Bei Herzinsuffizienz ist das Demenz-Risiko erhöht

Klinische Beobachtungen führen zu der Annahme, dass eine Herzinsuffizienz und eine niedrige linksventrikuläre Auswurffraktion die kognitiven Fähigkeiten verschlechtern können. Jetzt sollte untersucht werden, ob es einen Zusammenhang zwischen Herzinsuffizienz und dem Auftreten von Demenz und Alzheimer gibt.

In die Studie wurden 1301 Probanden im Alter über 75 Jahren aufgenommen. Das gesamte Follow-up umfasste 6534 Personenjahre. In dieser Zeit wurde bei 440 Teilnehmern eine Demenz diagnostiziert, 333 davon mit Alzheimer. Zu Beginn der Studie litten 205 Probanden an Herz insuffizienz. Es stellte sich heraus, dass eine Herzinsuffizienz das Risiko einer Demenz auf das 1,84fache und das eines Alzheimers auf das 1,8fache erhöhte. Patienten mit erhöhtem systolischen Blutdruck erkrankten dabei tendenziell etwas seltener an einer Demenz. Lag der diastolische Druck dagegen unter 70 mmHg, stieg das Demenzrisiko sogar auf das Dreifache. Antihypertensiva (83% davon Diuretika) konnten das Risiko einer Demenz etwas senken. Eine Berücksichtigung anderer Faktoren wie Apo E, Blutdruckamplitude, KHK und Vorhofflimmern änderten diese Zusammenhänge nicht.

Quelle: Qui, C: Heart failure and risk of dementia and alzheimer disease: a population-based cohort study, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 166 (2006), Seiten: 1003-1008

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