Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 10/2019

Bei Koronarverkalkungen ASS-Prophylaxe

Die Zahl mittelalter Ausdauersportler, die während eines Marathons oder Triathlons aufgrund einer nicht erkannten koronaren Herzkrankheit einen Herzstillstand erleiden, nimmt zu. Bei verstärkten Verkalkungen der Herzkranzgefäße sollte deshalb die prophylaktische Behandlung mit Acetylsalicylsäure (ASS) erwogen werden.
Ein großer Teil der männlichen Ausdauersportler mittleren Alters weist trotz niedrigem Risiko gemäß konventioneller Risikofaktoren eine subklinische Koronarsklerose auf. Als Ursachen hierfür gelten inflammatorische Reaktionen infolge repetitiver, belastungsinduzierter Rhabdomyolysen.
Zur Vorhersage des kardialen Risikos wird immer häufiger der koronare Verkalkungsgrad herangezogen. Eine Indikation zur Behandlung mit ASS zum Schutz vor der Ruptur instabiler Plaques im Rahmen intensiver Sportbelastungen besteht bei einem kardiovaskulären 10-Jahres-Risiko von mehr als 7,5 %. Dieses liegt bei einem Agatston-Score > 100 Units vor. Dieser computertomographische Punktwert quantifiziert das Ausmaß der Kalkdepots in den Herzkranzgefäßen.
Angesichts der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz halten die Autoren die prophylaktische Behandlung männlicher Risiko-Ausdauerathleten mittleren Alters für eine effektive Maßnahme zur Senkung der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität. LO
Quelle: Siegel AJ et al.: Aspirin to prevent sudden cardiac death in athletes with high coronary artery calcium scores. Am J Med 2019; 132(2): 138-141

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