Alle Patienten klagten über abdominelle, jedoch keiner über typische biliäre Beschwerden. Weiteren Symptomen wie Gewichtsverlust, Übelkeit, Verstopfung und Anämie wurde präoperativ keine entsprechende Beachtung geschenkt. Als einziges bildgebendes Verfahren war eine Sonographie durchgeführt worden, die in allen Fällen zur Cholezystektomie wegen Cholelithiasis führte. Bei einem Patienten mit einem 8 cm großen Rektum-CA war z. B. keine digitale rektale Untersuchung erfolgt. Auch postoperative Symptome wie Gelbsucht, Blut im Stuhl, weiterer Gewichtsverlust und Erbrechen ließen keine Alarmglocken läuten. Die endgültige Diagnose wurde durchschnittlich um 5,7 Monate verzögert gestellt. (Ko)
Schlampige präoperative Diagnostik
Praxis-Depesche 2/2000
Bei laparaskopischer Cholezystektomie Malignome übersehen!
Aus der Türkei wird über eine fatale Komplikation laparaskopischer Cholezystektomien berichtet: in neun Fällen wurden Malignome des Gastrointestinaltraktes übersehen.
Quelle: Hamaloglu, E: Missed malignancies during laparoscopic cholecystectomy, Zeitschrift: HEPATO-GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 46 (1999), Seiten: 126-129