Hypogonadismus und Hämatokrit

Praxis-Depesche

Bei Testosterontherapie auf den Hämatokrit achten

Ein Testosteronmangel bei Männern ist mit erhöhten kardiovaskulären Risiken verbunden und sollte frühzeitig durch eine Testosterontherapie ausgeglichen werden. Da bei der Gabe von Testosteron auch die Erythrozytenbildung steigt, gilt es, den Hämatokrit im Blick zu behalten und auch auf die Wahl des Präparats zu achten.
Ein Ausgleich des Testosteron(T)-Mangels mit geeigneten Hormonpräparaten ist indiziert, wenn der T-Spiegel konstant niedrig ist (Gesamt-T < 12,1 nmol/l oder freies T < 243 pmol/l) und gleichzeitig Symptome oder Anzeichen eines T-Defizits vorliegen, erinnerte Prof. Michael Zitzmann, Münster, im Rahmen einer Veranstaltung von Besins. Da T eine steigernde Wirkung auf die Erythropoese hat, muss darauf geachtet werden, dass der Hämatokrit (Hkt) im Rahmen der Behandlung nicht über den Normbereich (bei Männern ca. 42 - 52 %) ansteigt, weil sonst ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse besteht. Die Wahl des T-Präparats spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, betonte Zitzmann und präsentierte Daten der kürzlich veröffentlichten HEAT-Studie, in der die Effekte eines Testosteron-Gels (n = 601) mit denen von i.m. verabreichtem Testosteronundecanoat (TU, n = 372) bei der Behandlung von hypogonadalen Patienten erstmals direkt miteinander verglichen wurden. Nach 26 bis 30 Wochen Therapie war das Gesamt-T von im Median 8,3 nmol/l (T-Gel) bzw. 8,9 nmol/l (TU i.m.) auf ein gesundes Normalniveau von 15,4 bzw. 19,7 nmol/l angestiegen. Gleichzeitig wurde ein Hkt-Anstieg beobachtet, der unter i.m. TU signifikant stärker ausfiel als unter der T-Gel-Therapie. Während nur 5 % der Gel-Therapierten über 50 % stieg, waren es unter der i.m. Therapie 23 %. Grund für diesen Unterschied, so Zitzmann, ist, dass T-Gel durch die tägliche Applikation am Morgen den zirkadianen Rhythmus der natürlichen T-Produktion simuliert.
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Quelle: Fachpressekonferenz: „The HEAT is on: Neue Vergleichsstudie demonstriert unterschiedliche Effekte zweier Testosterontherapien auf das Blutbild“, 29.9.2022 

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