Praxis-Depesche 15/2005

Bei Thrombozytose Eisenmangel behandeln!

Die reaktive Thrombozytose ist meist harmlos. In den USA verstarben jedoch zwei junge Frauen mit Thrombozytose und Eisenmangel an Thrombosen.

Eine 32-jährige Frau mit Morbus Hodgkin war mehrfach ohne Thrombose-Komplikationen operiert worden. Als Hände und Finger schmerzten und sich bläulich verfärbten, wurden Leukozytose, Thrombozytose und Eisenmangel festgestellt. Trotz Behandlung verstarb sie bei kontiunierlichem Eisenmangel nach einem Eingriff an Myokardinfarkt. In der Autopsie waren mehrere Thromboembolien in der Lunge aus schweren peripheren Thrombosen sichtbar; das Herz selbst konnte als Emboliequelle ausgeschlossen werden. Bei einer 48-jährigen Frau mit extremer Thrombozytose und Eisenmangel konnte ein Gehirnschlag auf Thrombosen in den Karotiden zurückgeführt werden. Die Autoren fanden in der Literatur noch einige weitere fatale Fälle von Thrombozytose und Eisenmangel. Solange die Zusammenhänge nicht geklärt sind, empfehlen sie, bei Patienten mit peripheren oder zerebrovaskulären Thrombosen, bei mikrozytärer Anämie oder anderen Risikofaktoren einen vorliegenden Eisenmangel zu behandeln. (MF)

Quelle: Keung, YK: Iron deficiency and thrombosis: literature review, Zeitschrift: CLINICAL AND APPLIED THROMBOSIS/HEMOSTASIS, Ausgabe 10 (2004), Seiten: 387-391

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