Einfache Studie – klare Botschaft

Praxis-Depesche 10/2016

Bei Venenproblemen auch ABI messen

Eine kleine Studie aus Serbien erbrachte ein praxisrelevantes Ergebnis: Leiden Patienten unter einer schweren chronischvenösen Insuffizienz (CVI), dann haben sie auch häufiger eine pAVK. Deshalb sollte man bei jedem schwer betroffenen CVI-Patienten auch den Knöchel-Arm-Index (ABI) auf der Suche nach einer pAVK bestimmen.

Man schätzt, dass etwa 15% aller Menschen mit CVI Probleme haben. Unter Erkrankungen der peripheren arteriellen Gefäße leiden etwa 3 bis 4%. Zudem ist bekannt, dass zwischen 10 und 18% aller Beinulzera ätiologisch vom gemischt- arteriell-venösen Typ sind. Um den Zusammenhang zwischen der venösen und arteriellen Strombahn zu bestätigen, untersuchte man an 162 Patienten einer dermatologischen Klinik, wie viele CVI-Patienten auch eine pAVK aufwiesen und welche Risikofaktoren es gab.
Man unterteilte die Patienten in drei Gruppen: (1) leichte CVI (CEAP-Klasse 1 bis 4), (2) schwere CVI (CEAP-Klasse 5 und 6), (3) Kontrollgruppe ohne CVI. Ein ABI von höchstens 0,9 galt als eine pAVK beweisend.
Als Risikofaktoren für eine CVI stellten sich heraus: BMI, Hypertonus, überwiegend stehende berufliche Tätigkeit, positive Familienanamnese. Risikofaktoren für pAVK waren hoher BMI, Hypertonus, Diabetes und pAVK-Familienanamnese. Für die Gruppe der Patienten mit schwerer CVI zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit pAVK versus der Kontrollgruppe (p=0,0275). 17,3% aller CVI-Betroffenen litten auch unter peripher-arteriellen Problemen. Das Ergebnis hielt auch der multivariaten Analyse stand.
Bei jedem Patienten mit schwerer chronischvenöser Insuffizienz sollte man auch den Knöchel- Arm-Index bestimmen, da er ein erhöhtes Risiko für eine pAVK aufweist. CB
Quelle:

Matic M et al.: Frequency of peripheral arterial disease in patients with chronic venous insufficiency. Iran Red Crescent Med J 2016; 18(1): e20781

ICD-Codes: I70.2

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