Als Barrieren auf Seiten des Patienten erwiesen sich in einer Literaturanalyse vor allem Alter des Patienten und Blutungsrisiko. Auf Seiten des Arztes ist das Überschätzen der Risiken ein Hemmschuh. Erst nach einer Embolie oder einem Schlaganfall wird die Bereitschaft größer. Auch Unsicherheit im Umgang mit Gerinnungshemmern und Unkenntnis der neueren Literatur tragen zu einer niedrigen Verschreibungsquote bei. Schließlich gibt es auch Barrieren auf Seiten des Gesundheitswesens. Knappheit der finanziellen Mittel (bei uns als Budget-Problem bekannt) und ein Mangel an qualifiziertem Personal erschweren es, eine Antikoagulanzien-Therapie in dem Maß durchzuführen, wie dies in kontrollierten klinischen Studien geschieht und wie es dringend zu empfehlen ist. (EH)
Schlaganfall-Risiko
Praxis-Depesche 23/2000
Bei Vorhofflimmern wird zu selten antikoaguliert
Permanentes Vorhofflimmern bedeutet ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall. Man kann es durch langfristige orale Antikoagulation deutlich senken. Warum dies so selten geschieht, ist unklar.
Quelle: Bungard, TJ: Why do patients with atrial fibrillation not receive warfarin?, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 160 (2000), Seiten: 41-46