Ambulant erworbene Pneumonie

Praxis-Depesche 9/2005

Bei welchen Patienten versagt die empirische Antibiotikatherapie?

Wenn Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie auf die initiale Antibiotikagabe nicht ausreichend ansprechen, muss das frühzeitig erkannt und angegangen werden. Wie häufig so etwas vorkommt und welche die Risikofaktoren für ein solches Therapieversagen sind, untersuchte man in einer spanischen Kohortenstudie.

Bei 1424 Patienten, die sich außerhalb von Krankenhäusern eine Pneumonie zugezogen hatten, ermittelten die Autoren frühes (innerhalb von 72 Stunden) und spätes Versagen der empirischen Antibiotikatherapie sowie die Mortalität während des Klinikaufenthaltes. Bei 215 Patienten (15,1%) sprach die Behandlung nicht an; in 134 Fällen handelte es sich um ein frühes Therapieversagen, bei 81 Patienten um ein spätes. Die Ursachen waren bei 86 Patienten infektiös, bei 34 nicht infektiös, bei 95 ungeklärt. Unabhängige Risikofaktoren für Therapieversagen waren Leberleiden, Pneumonie-Risikoklasse, Leukopenie, multilobäre Pneumonie, Pleuraerguss und radiologische Zeichen einer Einschmelzung. Protektiv wirkten Grippeimpfung, die initiale Behandlung mit Fluorchinolonen und erstaunlicherweise auch das Vorliegen einer COPD. Die Sterblichkeit lag bei initialem Therapieversagen signifikant höher (25 vs. 2%).

Quelle: Lim, WS: Identifying failure of empirical treatment for pneumonia: vigilance and common sense, Zeitschrift: THORAX, Ausgabe 59 (2004), Seiten: 918-919: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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