Schwerstkranke Patienten

Praxis-Depesche 14/2002

Belastende Therapie - nein danke

Ob schwerstkranke Patienten in eine lebensverlängernde Therapie einwilligen, hängt davon ab, wie umfassend sie über Belastungen durch die Maßnahmen informiert werden.

Ärzte befragten 226 Patienten im Alter über 60 Jahren, die eine eingeschränkte Lebenserwartung hatten, ob sie in eine Behandlung einwilligen würden. Nahezu alle Patienten stimmten einer Behandlung zu, die wenig belastend war, aber ihren Gesundheitszustand wiederherstellen würde. Hingegen lehnten 11,2% die Behandlung ab, wenn sie sehr belastend wäre. Eine Therapie, die zwar das Überleben sichern würde, dafür aber zu schweren funktionellen oder kognitiven Beeinträchtigungen führen würde, lehnten 74,4% bzw. 88,8% der Befragten ab. Die Zahl der Patienten, die einer Therapie zustimmten, nahm in dem Grad ab, in dem ungünstige Ergebnisse wahrscheinlicher wurden.

Quelle: Fried, TR: Understanding the treatment preferences of seriously ill patients, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 346 (2002), Seiten: 1061-1066

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