Nach seiner Rückkehr hatte er immer wieder Durchfall. Die Vitalzeichen waren normal, die Untersuchung ergab ein weiches Abdomen, der Hämoglobinlevel war normal, die absolute Eosinophilenzahl betrug 304 Zellen/μL. Die mikroskopische Stuhluntersuchung und Tests auf HIV, Hepatitis-B, Gonorrhoe und Chlamydien waren negativ. Eine rektale Biopsie zeigte Granulome mit Schistosoma-Eiern mit lateralen Verdickungen, die für Schistosoma mansoni sprachen. Stuhlmikroskopische Untersuchungen können in einem solchen Fall negativ sein, wenn der Patient nur eine geringe prarasitäre Last trägt. Weil die Eier gegen eine Tuberkulose als Ursache für die granulomatöse Entzündung sprechen, ist ein entsprechender Test nicht notwendig. Der Patient wurde mit Praziquantel behandelt, und ein Jahr später war die Hämatochezie nicht erneut aufgetreten.
Typisch für eine chronische Schistosomiasis ist eine granulomatöse Entzündung, die bis zur Fibrose fortschreiten kann. Intestinale Infektionen führen oft zu Durchfall, der blutig sein kann. Weil Eier erst zwei Monate nach der Infektion und dann auch nicht kontinuierlich freigesetzt werden, ist die Aussagekraft einer negativen Stuhlprobe niedrig, eine Biopsie führt meist zu sicheren Ergebnissen und ist angezeigt bei unsicherer Diagnose. Weil Praziquantel nicht gegen unauasgereifte Parasiten wirkt, sollten alle Betroffenen sechs bis acht Wochen medikamentös behandelt werden. MR