Nach der Diagnose einer akuten myeloischen Leukämie ist das Therapieziel, die leukämischen Zellen auf eine minimale Residualerkrankung zu reduzieren, wobei die toxischen Nebenwirkungen der Chemotherapie mit dem Therapieerfolg ausbalanciert werden müssen. Doch auch wenn lichtmikroskopisch oder zytogenetisch keine Rest-Tumorzellen mehr nachweisbar sind, kann es zu Rezidiven kommen. Mithilfe quantitativer PCR-Techniken ist nun ein sensitiverer Nachweis tumorspezifischer Fusionsgene bei AML möglich. In mehreren Studien wurde inzwischen gezeigt, dass anhand der Rate der AML-spezifischen PCR-Transkripte eine Schwelle abgeschätzt werden kann, unterhalb derer ein Rezidiv bei den Patienten unwahrscheinlich ist. Diese Daten müssen noch durch prospektive Studien mit einer größeren Zahl von Patienten abgestützt werden. Das sensitivere Nachweisverfahren wird jedoch sicher helfen, besser abzuschätzen zu können, wann Patienten als geheilt angesehen werden können. (MF)
Akute myeloische Leukämie
Praxis-Depesche 22/2002
Bessere Beurteilung des Therapieerfolgs durch PCR-Diagnostik
Bei akuter myeloischer Leukämie (AML) ist mithilfe der PCR-Diagnostik ein genauerer Nachweis der minimalen Residualerkrankung möglich.
Quelle: Liu Yin, JA: Minimal residual disease evaluation in acute myeloid leukaemia, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 360 (2002), Seiten: 160-162