161 Typ-1-Diabetiker aus 15 ambulanten Diabeteseinrichtungen in Schweden wurden in die Studie eingeschlossen. Alle hatten einen HbA
1c von mindestens 7,5% und durften keine Insulinpumpentherapie durchführen. Randomisiert erhielten sie entweder ein CGM-System oder führten selbstständig wie gehabt die „Standardblutzuckermessung“ durch. Das CGM-System bestand aus einem auf die
Haut aufklebbaren Sensor und einem Empfänger, der die Blutzuckerwerte grafisch darstellte. Nach dem ersten Studienabschnitt erfolgte ein „cross over“, die bislang mit CGM Behandelten mussten wieder zurück zur Standard- BZ-Messung und die andere Gruppe erhielt die CGM-Geräte.
CGM auch bei Injektionstherapie sinnvoll – aber Fragen bleiben
Der mittlere HbA1c betrug zu Beginn 8,6%. Mit CGM lag der Durchschnittswert während des Studienverlaufes bei 7,92 versus 8,35 mit Standardmessung, was einen statistisch signifikanten Unterschied bedeutete. Von 19 sekundären Endpunkten zeigte sich CGM bei sechs überlegen: mittlerer Glucosespiegel, mittlere Amplitude der Glucose-Abweichungen, Standardabweichung der Glucosespiegel, Behandlungszufriedenheit (nach DTSQ-Status und -Veränderung; Diabetes Treatment Satisfaction Questionnaire) und WHO-5-Well-Being-Index. Zu schweren Hypoglykämien kam es mit CGM einmal, in der Standardgruppe fünfmal.
Die meisten Studien zum CGM wurden an Patienten durchgeführt, die neben dem CGM auch Insulinpumpen verwendeten. Ob CGM auch einen Benefit hat, wenn es von Patienten verwendet wird, die mehrmals täglich selbst Insulin spritzen, war bislang unklar. Die GOLD-Studie zeigte nun einen Benefit für CGM auch in diesem Kollektiv. Allerdings äußerte sich Mayer B. Davidson aus Los Angeles in einem Kommentar im JAMA auch kritisch zu den Ergebnissen: 1. CGM ist teuer, und für Krankenkassen könnte der (kleine) Benefit nicht im Verhältnis zu den Kosten stehen. 2. CGM ist eine invasive Therapie, und häufig müssen Patienten zusätzlich konventionell ihren Blutzucker bestimmen – das könnte die Akzeptanz senken. 3. In der klinischen Studie waren wohl eher die motivierteren Patienten eingeschlossen, weshalb die Ergebnisse nicht einfach zu verallgemeinern sind. 4. Auch die Studienärzte waren zusätzlich geschult und verfügten somit möglicherweise über mehr Wissen, als der „durchschnittlich“ in der Praxis vorzufindende Arzt. 5. Die Ergebnisse sind nicht auf die viel Größere Gruppe der insulinpflichtigen Typ-2-Diabetiker anwendbar. Bei ihnen ist die Glucosevariabilität wegen der noch bestehenden Rest-Insulinsekretion geringer, was den Nutzen der kontinuierlichen Glucosemessung schmälern könnte. CB