Unspezifischer Rückenschmerz

Praxis-Depesche 8/2017

Bewegung besser als Antiphlogistika

Unspezifische Rückenschmerzen sind eine alltägliche Herausforderung in der Praxis. Nach den Ergebnissen einer neuen Studie ist ein Bewegungstraining bei der Schmerzbekämpfung genauso wirksam wie ein NSAR – oder sogar besser.

NSAR oder nur Bewegung? Diese Frage wird bei Patienten mit anhaltenden unspezifischen Rückenschmerzen intensiv und auch kontrovers diskutiert, zumal eine NSAR-Medikation mit einer Reihe von Risiken assoziiert ist. Aufgenommen in die prospektive Studie wurden 40 Patienten mit einem chronischen unspezifischen Rückenschmerz. 18 erhielten eine Celecoxib-Monotherapie, 22 eine intensive Bewegungstherapie mit Dehnungsübungen. Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 15 Patienten der NSAR-Gruppe und von 18 Patienten aus der Übungsgruppe. Bzgl. Wirksamkeit der Therapie wurden Scores für die Schmerzintensität (VAS) und für die Lebensqualität (36-Item Short Form Health Survey) verwendet.
Nach drei Monaten hatten sich die Schmerzen in beiden Behandlungsgruppen gleichermaßen zurückgebildet, und auch bei der Rate an vollständigen Erholungen fand sich kein Unterschied. Doch eine Verbesserung der Lebensqualität fand sich nur bei der Übungsbehandlung. Auch wurden in der Celecoxib- Gruppe bei 11,7% der Patienten gastrointestinale Nebenwirkungen beobachtet. Nach diesen Ergebnissen sollte man vor allem auch angesichts der vielfältigen Nebenwirkungen (gastrointestinal, renal, kardial) unter NSAR der Übungstherapie den Vorzug geben. PS
Quelle:

Takahashi N et al.: Therapeutic efficacy of nonsteroidal anti-inflammatory drug versus exercise therapy in patients with chronic nonspezific low back pain. a prospective study. Fukushima J Med Sci 2017; 63: 8-15

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