Die Wissenschaftler wählten für ihre randomisierte, einfach verblindete klinische Studie 16 Personen im Alter von 20 bis 67 Jahren mit normaler kognitiver Funktion aus. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten eine unterdurchschnittliche Fitness, weil sie sehr viel saßen und wenig bis keinen Sport trieben. Per Zufallsprinzip wurden sie in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Hälfte der Probanden machte über sechs Wochen lang ein aerobes Training mit bis zu 75 % der maximalen Herzfrequenz, die andere Hälfte führte im selben Zeitraum viermal wöchentlich Strechtingübungen durch. Im 24-wöchigen Follow-up verbesserten sich die exekutiven Funktionen in der Trainingsgruppe um 0,50 Punkte im Vergleich zu einer Verbesserung um 0,25 Punkte in der Stretchinggruppe – ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Die Wirkung des körperlichen Trainings auf die Exekutivfunktion war bei älteren Erwachsenen größer als bei jüngeren Erwachsenen. Die kortikale Dicke in der linken Frontalhirnregion nahm jedoch bei allen Teilnehmern der aeroben Übungsgruppe unabhängig vom Alter signifikant zu. Auf die Funktion des Gedächtnisses wirkten sich Training und Stretching in dieser Studie allerdings nicht aus.
Gut für das Gehirn
Naturmedizin 2/2019
Bewegung macht schlau
Wer viel sitzt, tut sich nichts Gutes. Das Arbeitsleben der meisten Menschen aber verlangt den schädigenden Bewegungsmangel. Eine neue Studie zeigt wieder einmal deutlich, wie wichtig körperliche Bewegung ist, besonders für kognitive Funktionen.
Quelle:
Stern Y et al.: Effect of aerobic exercise ... Neurology 2019, 26; 92(9): e905-e916