Fortgeschrittenes Mammakarzinom

Praxis-Depesche 2/2000

Bisphosphonat stoppt Knochenmetastasen

Mammakarzinom-Patientinnen sollten bereits beim ersten Hinweis auf Knochenmetastasen mit einem Bisphosphonat behandelt werden. Eine Studie zeigt, dass dadurch nicht nur die Häufigkeit von Knochenmetastasen, sondern auch von Fern- und viszeralen Metastasen deutlich verringert werden kann.

302 Patientinnen mit nicht metastasiertem Mammakarzinom und positivem Tumorzellnachweis im Knochenmark erhielten zwei Jahre lang 1.600 mg/d Clodronat oder keine Bisphosphonat-Therapie. Bei den Clodronat-Patientinnen traten innerhalb von drei Jahren nur halb so häufig Knochenmetastasen, Fernmetastasen oder viszerale Metastasen auf, wie bei den Patientinnen der Kontrollgruppe. Auch Komplikationen durch ossäre Metastasen (pathologische Frakturen, Hyperkalzämie, Knochenschmerzen) waren unter Clodronat seltener. Signifikante Vorteile zeigten sich auch hinsichtlich der rezidivfreien Zeit und beim Gesamtüberleben. Die osteoprotektive Wirkung des Bisphosphonats wird u. a. damit erklärt, dass die Substanz die Freisetzung von Wachstumsfaktoren aus der zerstörten Knochenmatrix hemmt und damit deren proliferativen Effekt auf Mikrometastasen unterbindet. Clodronat vermindert zudem die Osteolyse, indem es die Osteoklasten-Aktivität senkt und auch die Neubildung von Osteoklasten aus Vorläuferzellen hemmt.

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