Überaktive Blase

Praxis-Depesche 17/2004

Blasenselektives Anticholinergikum lindert Symptome

In Europa leiden ca. 22 Mio. Menschen unter einer überaktiven Blase, oft in Kombination mit Dranginkontinenz. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, solche Probleme gehörten zum normalen Alterungsprozess, sollten sie behandelt werden. Dass dies erfolgreich möglich ist, zeigt eine multizentrische Doppelblindstudie mit dem neuen blasenselektiven Anticholinergikum Solifenacin.

Behandelt wurden 1077 erwachsene Patienten, überwiegend Frauen, die seit mehr als drei Monaten unter imperativem Harndrang mit erhöhter Miktionsfrequenz, z. T. auch unter Harninkontinenz, d. h. symptomatischer überaktiver Blase, litten. Nach einer zweiwöchigen Run-in-Phase unter Plazebo erhielten sie randomisiert zwölf Wochen lang entweder zweimal täglich 12 mg Tolterodin oder Plazebo oder einmal täglich 5 mg bzw. 10 mg Solifenacin. Das blasenselektive Anticholinergikum Solifenacin reduzierte die Zahl der Drang-und der Inkontinenz-Episoden und die tägliche Miktionsfrequenz in beiden Dosierungen signifikant im Vergleich zu Plazebo. Bei Tolterodin war dies nicht der Fall. Die anticholinergischen Nebenwirkungen, z. B. Mundtrockenheit, waren meist nur gering. Solifenacin stellt demnach eine effektive und sichere Therapieoption bei überaktiver Blase dar. (Ay)

Quelle: Chapple, CR: Randomized, double-blind placebo-and tolterodine-controlled trial of the once-daily antimuscarinic agent wolifenacin in patients with symptomatic overactive bladder, Zeitschrift: BJU INTERNATIONAL, Ausgabe 93 (2004), Seiten: 303-310

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