Die Studie wurde mit 75 blinden Kindern (47 Jungen, 28 Mädchen) und einer Kontrollgruppe aus 728 gesunden Kindern durchgeführt. Die Kinder hatten ein Durchschnittsalter von ca. 11,5 Jahren. Die blinden Kinder hatten fünfmal häufiger eine Deformation der Wirbelsäule als die Kontrollgruppe: 41,3% gegenüber 13% mit Gibbus, 8% versus 1,1% mit Wirbelsäulenhöcker von 10 mm oder höher, 46% gegenüber 20% mit pathologischer Moiré-Topographie. Von den 26 blinden Kindern mit Wirbelsäulenverkrünmung zeigten 18 eine strukturelle Skoliose mit einem durchschnittlichen Cobb-Winkel von 14,1 Grad. Bei drei Kindern befand sich die Skoliose in einem akutem Entwicklungsstadium.
Praxis-Depesche 9/2001
Blindheit fördert Skoliose
Leiden blinde oder stark sehbehinderte Kinder häufiger unter Wirbelsäulendeformationen als sehende?
Quelle: Catanzariti, JF: Visual deficiency and scoliosis, Zeitschrift: SPINE, Ausgabe 26 (2001), Seiten: 48-52