Die Querschnittsanalyse umfasste 334 Patient:innen zwischen 40 und 75 Jahren ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen, die am Gesundheitscheck des National Health Service in einer Allgemeinarztpraxis in England teilgenommen hatten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 57,4 Jahre, 58 % waren weiblich. Der Blutdruck wurde mit automatischen Blutdruckmessgeräten gleichzeitig an beiden Armen gemessen, nachdem die Patient:innen fünf Minuten gesessen hatten. Die Geräte lieferten den Durchschnittswert von drei Messungen je Arm, die mit einem Abstand von einer Minute durchgeführt wurden. Im Schnitt lag der gemessene Blutdruck bei 132/79 mmHg.
Das kardiovaskuläre Zehnjahres-Risiko wurde vor und nach dem Abgleich der Blutdruckunterschiede zwischen beiden Armen auf Grundlage drei verschiedener Scores bestimmt: dem QRISK2, dem ASCVD(atherosclerotic cardiovascular disease)-Score und dem Framingham Risk Score. Der Risikoschwellenwert liegt beim QRISK2 und beim ASCVD-Score bei ≥ 10 %, beim Framingham Risk Score bei ≥ 15 %. Bei 31 Patient:innen (9,3 %) war der Unterschied zwischen den systolischen Werten beider Arme ≥ 10 mmHg und bei zehn Patient:innen (3 %) wiesen die diastolischen Werte Unterschiede von ≥ 10 mmHg auf.
Bei allen drei Scores war, nach Abgleich der Messunterschiede zwischen den beiden Armen, das Zehnjahres-Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses signifikant erhöht. 13 Patient:innen (3,9 %) wurden beim QRISK2 nach Abgleich der Messergebnisse von dem Bereich unter dem Risikoschwellenwert dem darüber liegenden Bereich zugeordnet. Beim ASCVD-Score waren es drei (0,9 %) und beim Framingham Risk Score neun Patient:innen (2,7 %). Nach entsprechenden Folgeuntersuchungen wurden bei 21 Patient:innen 23 neue Diagnosen gestellt: bei 13 Proband: innen (3,9 %) wurde eine Hypertonie diagnostiziert, bei fünf Patient: innen (1,5 %) ein Typ-2-Diabetes und bei weiteren fünf eine chronische Niereninsuffizienz in Stadium 3. LW