Typ-2-Diabetes bei Kindern

Praxis-Depesche 20/2004

Blutzucker unbedingt im Normbereich halten!

Es gibt zahlreiche Hinweise, dass ein Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen weltweit immer häufiger wird. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Verwestlichung des Lebensstils auch in den Entwicklungsländern, also hochkalorische Ernährung und kaum Bewegung.

Wie bei Erwachsenen entsteht der Typ-2-Diabetes auch bei Heranwachsenden auf dem Boden einer Insulinresistenz. Diese kann aber durch den starken Anstieg der Wachstumshormone in der Pubertät erheblich beschleunigt werden, sodass sich aus der pathologischen Glukosetoleranz rasch ein manifester Typ-2-Diabetes entwickelt. Oberstes Behandlungsziel ist in diesen Fällen die Normoglykämie, da Hyperglykämien gerade bei einer so frühen Manifestation schwere diabetische Folgekrankheiten verursachen können. Neben Änderungen des Lebensstils (gesunde Ernährung und viel Bewegung) können auch orale Antidiabetika notwendig werden. Bei Kindern und Jugendlichen wurde bislang nur Metformin in randomisierten, kontrollierten Studien getestet. Die Ergebnisse sind viel versprechend. Das Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofil der Substanz ist in dieser Altersgruppe ähnlich wie bei Erwachsenen, sodass sie mittlerweile auch in Deutschland zur Therapie des Typ-2-Diabetes bei Kindern ab zehn Jahren und Jugendlichen zugelassen wurde. (EH)

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