Praxis-Depesche 11/2004

BNP als Prognose-Marker bei "Gesunden"

Erhöhte Spiegel der natriuretischen Peptide ANP und BNP sind als ungünstige prognostische Parameter bei Herzinsuffizienz bekannt. Was bedeuten sie bei nicht-herzinsuffizienten Menschen?

Bei 3346 Teilnehmern der Framingham-Nachfolge-Studie, alle ohne Herz- oder Niereninsuffizienz, wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen den Plasmaspiegeln der natriuretischen Peptide und der Gesamtmortaliät sowie der Kreislauf-Morbidität untersucht. Bestimmt wurden das ANP, das mit einer Überdehnung der Vorhöfe korreliert, und das BNP, dessen Erhöhung auf einer linksventrikulären Dysfunktion beruht. Nach 5,2 Jahren waren 119 Teilnehmer verstorben, 79 hatten ein erstes kardiales Ereignis erlitten. Nach Angleichung der Ausgangsdaten zeigte sich ein logarithmischer Zusammenhang zwischen steigenden BNP-Spiegeln und erhöhtem Risiko für die o.g. Ereignisse. Bei Werten über der 80. Perzentile stieg das Risiko für Tod auf das 1,6-Fache, für erstes kardiovaskuläres Ereignis, Vorhofflimmern und Apoplex oder TIA auf fast das Doppelte, und für Herzinsuffizienz auf das Dreifache. Ein ähnlicher Zusammenhang konnte auch für das ANP gezeigt werden.

Quelle: Wang, TJ: Plasma Natriuretic Peptide Levels and the Risk of Cardiovascular Events and Death, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 350 (2004), Seiten: 655-663

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