Pseudallescheria boydii

Praxis-Depesche 11/2009

Böses Ohr

Ein 75-jähriger Mann wurde stationär eingewiesen, weil er an leichtem Fieber, zunehmendem Ohrschmerz, Schluckbeschwerden und rauem Hals litt. Die Trommelfelle waren beidseits perforiert; es kam immer wieder zu Schmerzen und Sekretion. CT und MRI zeigten eine Verschattung des linken Mastoids. Unter der Diagnose Mastoiditis wurden Ceftazidim und Flucloxacillin angesetzt. Die chirurgische Exploration des Mastoids zeigte eine nekrotisieren­de Entzündung. Der Patient wurde in gebessertem Zustand entlassen.

Ein 75-jähriger Mann wurde stationär eingewiesen, weil er an leichtem Fieber, zunehmendem Ohrschmerz, Schluckbeschwerden und rauem Hals litt. Die Trommelfelle waren beidseits perforiert; es kam immer wieder zu Schmerzen und Sekretion. CT und MRI zeigten eine Verschattung des linken Mastoids. Unter der Diagnose Mastoiditis wurden Ceftazidim und Flucloxacillin angesetzt. Die chirurgische Exploration des Mastoids zeigte eine nekrotisieren­de Entzündung. Der Patient wurde in gebessertem Zustand entlassen.

Später entwickelten sich Nerv-Dysfunktionen links. Im Ausfluss aus dem Ohr wurde Pseudomonas aeruginosa gefunden; man verordnete erst Amoxicillin und dann Meropenem. Nach zwei Wochen entwickelten sich Kopfschmerzen, Halsschmerzen und eine linke Abduzens-Parese. Man vermutete eine chronische Meningitis; der Patient lehnte aber weitere Untersuchungen ab. Er starb drei Wochen später an Pneumonie. Bei der Autopsie fand man ein fokales leptomenigeales eitriges Exsudat. In diesem und im Mittel- und Innenohr wurde der Pilz Pseudallescheria boydii nachgewiesen.

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