Die Therapiemöglichkeiten bei axillärer Hyperhidrose sind bislang unbefriedigend: Die lokale Applikation von Aluminiumchlorid-Präparaten ist zwar oft effektiv, kann jedoch dosisabhängig zu Hautirritationen führen. Anticholinergika können verschiedene Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit oder Sehstörungen auslösen, operative Verfahren sind nicht immer erfolgreich und zudem mit Risiken behaftet. Eine potenzielle Alternative sind intradermale Injektionen von Botulinumtoxin A (BT-A). Im Rahmen einer Studie erhielten zwölf Patienten mit schwerer axillärer Hyperhidrose in einer Axilla intradermale Botulinumtoxin-A-Injektionen (acht bis zehn Injektionspunkte, Gesamtdosis 250 I. E. lypophilisiertes BT-A). Die andere Axilla diente als Kontrolle. Sieben Tage später sank die gravimetrisch bestimmte Schweißproduktion der behandelten Axilla im Vergleich zur unbehandelten auf unter 10% (< 50 mg/min vs. 150 bis 890 mg/min). Bei den meisten Patienten hielt die Wirkung neun bis zwölf Monate an; bei zwei Patienten ließ sie früher nach. Vier Patienten gaben nach der Injektion ein kurzes Brennen an. Neurologische oder andere Nebenwirkungen traten nicht auf.
Axilläre Hyperhidrose
Praxis-Depesche 6/2000
Botulinumtoxin A stoppt das Schweißproblem
Bei hartnäckiger axillärer Hyperhidrose sind intradermale Injektionen von Botulinumtoxin A eine effektive und gut verträgliche Behandlungsoption.
Quelle: Heckmann, M: Side-controlled intradermal injection of butulinum toxin A in recalcitrant axillary hyperhidrosis, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN ACADEMY OF DERMATOLOGY, Ausgabe 41 (1999), Seiten: 987-990