Die Patientin wies eine negative Familienanamnese für kardiale Erkrankungen auf. Sie gab an, keinen Stress in ihrem Alltag zu erleben, und ihre Anamnese war hinsichtlich kardialer Risikofaktoren insgesamt unauffällig. Im EKG zeigte sich keine ST-Strecken-Hebung, allerdings konnte eine T-Wellen-Negativierung in Ableitung I und aVL beobachtet werden. Ihr Troponinlevel lag bei 0,294. Im Echokardiogramm zeigte sich eine apikale Ballonierung der Herzspitzenregion und eine reduzierte Ejektionsfraktion von 30 bis 35%.
In Zusammenschau der Befunde wurde die Patienten mit einer Takotsubo-Kardiomyopathie diagnostiziert und dementsprechend mit Betablockern und ACE-Inhibitoren behandelt. Außer des Zumba-Trainings konnte bei der Patientin kein auslösender Trigger für die als Stress-Kardiomyopathie bekannte Krankheit festgestellt werden. Es wurde angenommen, dass die Sporteinheit zu einer exzessiven sympathischen Stimulation mit katecholamin-induzierten Vasospasmen geführt hat, welche die Auslöser für die Symptome gewesen sein könnten. Gerade bei jüngeren Patienten sollte man auch ohne eindeutigen Stress-Trigger an die Diagnose Takotsubo-Kardiomyopathie denken. SB