Wenn eine Frau mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wird, kommt es fast zwangsläufig zu einer Verunsicherung der Betroffenen bzw. zum Gefühl der existenziellen Bedrohung. Ergebnissen von Untersuchungen zufolge vermitteln vor allem die stabile, vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung und gute Information die in dieser Situation nötige Sicherheit. Viele betroffene Frauen betrachten kompetente Information als "lebenswichtig": allgemeine Informationen über Brustkrebs (Info-Veranstaltungen, Filme, Bücher, Broschüren) sowie individuelle Information im Dialog mit dem Arzt. Die informierte Patientin muss auf einen Arzt vertrauen können, der sie durch den Medizin- und Mediendschungel begleitet und unterstützt. Die Aufnahme von Brustkrebs in Disease-Management-Programme ist ein Schritt in diese Richtung. Zur Verbesserung der Heilungschancen stehen zahlreiche Maßnahmen zur Verfügung: Selbstuntersuchung, Vorsorge- und Früherkennungsprogramme, kompetente Therapie- und Selbsthilfezentren. Fortschrittliche Therapiekonzepte (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) haben dazu beigetragen, dass heute in 70% bis 80% der Fälle brusterhaltend operiert werden kann. Zu den Optionen gehört auch die Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab, von der etwa 30% der betroffenen Frauen profitieren. In der weltweiten HERA-Studie wird aktuell die Zulassungserweiterung von Trastuzumab für den Einsatz im Brustkrebs-Frühstadium geprüft. (EJW)
Bessere Information gefordert
Praxis-Depesche 10/2003
Brustkrebs: gute Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 48 000 Frauen neu an Brustkrebs. Fragt man Patientinnen wie die Sängerin Ina Deter, so fehlt es vor allem an frühzeitiger kompetenter Information der Betroffenen. Eine Kampagne mit neuen Informationsmedien soll zur Veränderung dieser Situation beitragen.