In die retrospektive, bevölkerungsbasierte Kohortenstudie aus Kanada wurden Personen im Alter von 66 Jahren und älter mit COPD (n = 185.876) inkludiert. Personen mit malignen Erkrankungen bzw. in der Palliativ-Versorgung wurden zuvor ausgeschlossen. Unter Cannabinoid-Anwendern mit höherer Dosis wurden im Vergleich zu Nicht-Anwendern signifikant höhere Raten von Krankenhausaufenthalten wegen COPD oder Lungenentzündung beobachtet. Zwischen der Verwendung von niedrig dosierten Cannabinoiden und einem Krankenhausaufenthalt wegen COPD oder Lungenentzündung wurde kein signifikanter Zusammenhang beobachtet.
Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde zudem zwischen neuen Cannabinoid- Anwender:innen (also bei Patient:innen, die weder Nabilon noch Dronabinol erhalten hatten sowie im Jahr zuvor keine Medikation) und der Gesamtmortalität beobachtet. Neuer Cannabinoid-Konsum war bei älteren Erwachsenen mit COPD mit einer erhöhten Rate an unerwünschten Ereignissen verbunden.
Das Fazit der Autor:innen: Cannabinoid- Medikamente sind generell für die Anwendung bei älteren Erwachsenen mit COPD nicht kontraindiziert. Die Ergebnisse unterstreichen allerdings die potenzielle Bedeutung einer niedrigeren Medikamentendosierung, um das Auftreten von Cannabinoid-bedingten unerwünschten Ereignissen zu minimieren. Cannabinoide stellen jedoch bei der älteren erwachsenen COPD-Population möglicherweise keine sicherere Alternative zu Opioiden dar. VW