Neuer Marker für Gefäßgesundheit

Praxis-Depesche 7/2017

CAVI besser als Pulswellenbestimmung?

Normalerweise wird die Schädigung der Nerven bei Typ-2-Diabetes mit einer Mikroangiopathie in Zusammenhang gebracht. Dass sie auch mit einer Makroangiopathie assoziiert ist, zeigte eine neue Arbeit aus Japan, die den CAVI als Marker für die Funktion der großen Gefäße nutzte.

Der CAVI (Cardio-Ankle Vascular Index) misst die Steifigkeit als Maß für die funktionelle Einschränkung und ist ein potenzieller Prädiktor von kardiovaskulären Ereignissen. Anders als die häufig verwendete Pulswellengeschwindigkeit ist der CAVI unabhängig vom Blutdruck. Um die diabetische Polyneuropathie ebenfalls funktionell zu beurteilen, verwendeten die Forscher die sensorische Nervenleitgeschwindigkeit, die F-Wellen-Latenz, sowie den Variationskoeffizienten des R-R-Intervalls.
In die Studie eingeschlossen waren 166 Typ-2-Diabetiker mit im Schnitt 13-jähriger Erkrankungsdauer. Mindestens die Hälfte von ihnen wies kardiovaskuläre Risikofaktoren wie z. B. Bluthochdruck und Dyslipidämie auf.
Der CAVI der diabetischen Patienten war im Schnitt geringer als in gesunden Kontrollgruppen; nur bei einem Drittel lag er im Normbereich. Bis zu der Hälfte der Teilnehmer wies somatosensorische Symptome an Händen und Füßen oder eine Verminderung des Achillessehnenreflexes, der Vibrationssensitivität oder der taktilen Sensitivität auf. In der univariaten Analyse zeigte der CAVI signifikante Assoziationen mit der sensorischen Leitgeschwindigkeit des Nervus suralis und der medianen Nervenleitgeschwindigkeit der F-Welle. Nach Ansicht der Autoren weisen diese Ergebnisse auf einen engen Zusammenhang zwischen Makroangiopathie und diabetischer Neuropathie hin. BA
Quelle:

Ando A et al.: Cardio-ankle vascular index and indeces of diabetic polyneuropathy in patients with type 2 diabetes. J Diabetes Res 2017; Epub May 9; doi: 10.1155/2017/2810914

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