Brust- und Unterleibskrebs

Praxis-Depesche 7/2001

Certoparin verlängert die Überlebenszeit

Zahlreiche Studien zur Thrombose-Prophylaxe- und Therapie zeigen, dass eine Heparin-Medikation, die primär zur perioperativen Thrombose-Prophylaxe gegeben wird, die kurz- bis mittelfristige Überlebenszeit von Tumorpatienten verlängern kann. Jetzt wurde untersucht, wie niedermolekulares Heparin die Mortalität von Frauen, deren gynäkologische Tumoren reseziert werden, im Vergleich zu unfraktioniertem Heparin beeinflusst.

Randomisiert-doppelblind erhielten 324 Patientinnen mit Mamma- und Becken-Karzinomen während der ersten sieben postoperativen Tage entweder das niedermolekulare Heparin Certoparin (n = 160) oder unfraktioniertes Heparin (n = 164). Nach 650 Tagen war die Überlebenszeit in der Certoparin-Gruppe signifikant verlängert (p = 0,0066). Danach bestand dieser Vorteil nicht mehr, wenn alle Tumorarten in der Analyse berücksichtigt wurden. Bei einer Subgruppenanalyse der Therapie-Ergebnisse blieb der Überlebensvorteil innerhalb der ersten 650 Tage auf Patientinnen mit Becken-Tumoren beschränkt (RR 69,6%). Nach 1050 Tagen war die Mortalität unter UFH immer noch etwa doppelt so hoch wie unter Certoparin. Allerdings scheint sich auch die Überlebensrate von Mammakarzinom-Patientinnen mit ungünstiger Prognose innerhalb der ersten 650 postoperativen Tage durch Certoparin zu erhöhen. Der Überlebensvorteil bestand übrigens unabhängig davon, ob die Patientinnen eine tiefe Venenthrombose bekamen oder nicht.

Quelle: von Tempelhoff, GF: Effect of low molecular weight heparin (certoparin) versus unfractionated heparin on cancer survival following breast and pelvic cancer surgery: a prospective randomized double-blind trial, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF ONCOLOGY, Ausgabe 16 (2000), Seiten: 815-824

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