Praxis-Depesche 4/2004

Chlamydien: Immer den Partner mit behandeln!

Die Chlamydien-Infektion ist die häufigste sexuell übertragene Krankheit durch Bakterien. Wie stellt man die Diagnose, wie geht man die Infektion an?

Da Chlamydien intrazellulär agieren, sollte die Abstrichprobe nicht nur Ausflusssekret, sondern auch Epithelzellen enthalten. Mittlerweile gibt es sensible und spezifische Chlamydien-Tests auf Nukleinsäure-Basis, für die man Morgenurin oder von der Patientin selbst genommene Vaginalabstriche verwenden kann. Ein Screening auf Chlamydien ist bei sexuell aktiven Frauen unter 25 Jahren, vor der Beendigung einer Schwangerschaft, bei mukopurulentem Ausfluss, vor Einsetzen eines IUPs und bei rissiger Zervix bzw. Zwischenblutungen ratsam. Zur Behandlung empfiehlt sich Doxycyclin 100 mg zweimal täglich für die Dauer einer Woche. Dies gilt auch für den Partner. Bis zum Ende der Therapie ist Sex zu unterlassen. Hat die Frau Probleme, mit ihrem Partner darüber zu sprechen, kann man ihr eine entsprechende Notiz oder eine Überweisung zum Spezialisten mitgeben. - In mehr als 95% der Fälle von behandelter unkomplizierter Chlamydien-Infektion tritt keine Tubensterilität auf.

Quelle: Oakeshott, P: 10-minute consultation - cervical chlamydia trachomatis infection, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 327 (2003), Seiten: 910

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