Akuten und chronischen Schmerzen liegen unterschiedliche Mechanismen zugrunde; deshalb bedürfen sie auch unterschiedlicher Therapiestrategien.
Ziel jeder Schmerztherapie ist es, eine Chronifizierung zu vermeiden. Chronischer Schmerz entsteht, wenn Neuronen im Rückenmark ständig Reize aus der Peripherie erhalten. Dann kommt ein so genanntes Wind-up-Phänomen in Gang: Ohne dass die Nozizeptoren in der Peripherie noch Schmerzreize melden, werden zuvor unterschwellige Aktionspotenziale plötzlich weitergeleitet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Hinterhornneuronen im Rückenmark; hier werden Schmerzreize aus der Peripherie umgeschaltet. Kommen hier über längere Zeit Schmerzimpulse an, steigt die Erregbarkeit dieser Neuronen und sie geben schon auf geringste Reize aus der Peripherie hin Impulse an das Gehirn weiter; sie simulieren quasi einen Schmerz. Deshalb muss rechtzeitig eine adäquate Schmerztherapie begonnen werden, bevor diese Mechanismen in Gang kommen.
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