Chronischen thromboembolischen Lungenhochdruck nicht übersehen
An der Harvard Medical School lehren zwei Spezialisten, die sich damit befassen und sich auch für das North American Thrombosis Forum einsetzen, einer von ihnen als Präsident. Die chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) wird oft nicht erkannt, weil viele Patienten in der Anamnese keine klinisch offenkundige Lungenembolie aufweisen. Hier die Diagnose-Tipps.
Die CTEPH ist definiert als mittlerer Pulmonalarteriendruck über 25 mmHg, der sechs Monate nach der Diagnose Lungenembolie (LE) andauert. Nach dem akuten Ereignis entsteht sie in 2 bis 4%. Der Anteil an allen Fällen von pulmonaler Hypertonie (PH) ist unbekannt. Im Allgemeinen kommen Betroffene mit 40 bis 50 Jahren zum Arzt, das Leiden fand sich aber auch in anderen Altersgruppen. Der natürliche Verlauf ist schwer zu bestimmen wegen der Subgruppe der Patienten mit okkulter Embolie; bei ihnen fanden sich subtile Hinweise auf die Diagnose erst im Nachhi-nein. Typisch ist ein „honeymoon“ nach LE trotz des Beginns von PH. Die Bedeutung asymptomatischer Fälle ist umstritten. Das Leiden wird gewöhnlich entdeckt, wenn die PH schlimmer wird und Dyspnoe, Hypoxämie und rechtsventrikuläre Dysfunktion verursacht. Todesfälle beruhen i. d. R. auf Rechtsherzversagen. Es gibt Risikofaktoren (siehe Kasten); Schilddrüsenleiden gelten als solche für CTEPH und für idiopathische PH. Der Prävention nach LE dient Antikoagulation mit oder ohne Fibrinolyse. Letztere gilt als lebensrettend bei massiver LE, bleibt aber bei submassiven Ereignissen strittig.
In der Pathophysiologie der CTEPH spielen Vasokonstriktion und mikrovaskuläre Veränderungen eine Rolle. Die Drucküberlastung geht über das Maß hinaus, das aufgrund der makrovaskulären Obstruktion zu erwarten wäre. Die systolischen Werte sind typischerweise höher als bei akuter LE.
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