COVID-19

Praxis-Depesche 5/2020

COPD-Patienten besser schützen

In einer kurzen und prägnanten Meta-Analyse wurde gezeigt, dass Patienten mit COPD ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 haben.
Um während der Coronakrise eine Risikostratifizierung und somit eine optimale Ressourcenverteilung zu ermöglichen, ist es notwendig, klinische Prädiktoren für schwere COVID- 19-Verläufe zu identifizieren.
Ausgehend von der Beobachtung, dass der ACE2(Angiotensin- converting enzyme 2)-Spiegel, ein Rezeptorprotein von SARS-CoV-2, bei COPD-Patienten erhöht ist, wurde vermutet, dass diese Patienten ein gesteigertes Risiko für schwere Verläufe von COVID-19 haben könnten. Um dieser Hypothese auf den Grund zu gehen, wurde eine elektronische Datenbankanalyse gestartet. Eingeschlossen in die Meta-Analyse waren sieben Studien mit insgesamt 1.592 COVID-19-Patienten. Darunter waren 314 (19,7 %) mit einem schweren Infektionsverlauf. Während sich einzeln betrachtet nur in einer der Studien COPD als ein signifikanter Prädiktor für schwere Erkrankungen erwies, konnte durch Bündelung der Daten eine signifikante Assoziation zwischen COPD und schweren Verläufen von COVID-19 gezeigt werden.
Demnach bestand für COPD-Patienten ein fünfmal höheres Risiko, dass die SARS-CoV-2-Infektion einen schweren Verlauf nimmt. COPD-Patienten sollten somit konsequent auf die Infektionskontrolle achten und Ärzte diese Patienten stärker auf potenzielle Infektionsmerkmale untersuchen. GH
ICD-Codes: U07.1

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