Ist die Perimyokarditis nach einer COVID-19-Impfung nur ein Aufmerksamkeitseffekt? Oder gibt es tatsäch- lich ein erhöhtes Risiko durch die Impfung? Diese Fragen stellte sich ein Forschungsteam aus Singapur.
Anhand von 22 Studien untersuchten die Wissenschaftler:innen in einer Metaanalyse die Nebenwirkungen von über 405 Millionen Impfdosen. Dabei verglichen sie die Inzidenz von Herzmuskelentzündungen nach einer COVID-19-Impfung (18:1.000.000) mit der bei anderen Impfstoffen (z. B. MMR, Influenza, Pocken) und dem Auftreten der Erkrankung in der Allgemeinbevölkerung vor der Pandemie. Insgesamt wurde die Wahrscheinlichkeit für die Allgemeinbevölkerung, an einer Herz muskelentzündung zu erkranken, durch eine COVID-19-Impfung nicht erhöht.
Vor allem junge Männer betroffen
90 % der Personen, die nach einer COVID-19-Impfung an einer Perimyokarditis erkrankten, waren junge Männer (Alter < 30 Jahre). Die Herzmuskelentzündung trat meist nach der zweiten Impfung und viermal häufiger bei einem mRNA-Impfstoff als bei anderen Impfstoffarten auf.
Ob die erhöhte Inzidenz bei jungen Männern nur ein allgemein gehäuftes Auftreten der Perimyokarditis in dieser Altersgruppe widerspiegelt oder ob auch immunologische Mechanismen dahinterstecken, ist aber noch unklar. GL